James Turrell James Turrell
James Turrell (*1943, Los Angeles) zählt zu den wichtigsten Künstlern unserer Zeit. Seit mehr als fünfzig Jahren widmet er sein gesamtes Schaffen der Auseinandersetzung mit der (Im-)Materialität und Wahrnehmung von Licht. Wie keinem anderen gelingt es ihm, Licht als künstlerisches Medium sinnlich und geistig erlebbar zu machen. Turrell flutet begehbare Räume mit Licht, welches sich in sanfte Farbenmeere ergießt oder in intensiv glühenden, manchmal diffus sphärischen Lichtnebeln seine Materialisierung findet und den Betrachter an seine Wahrnehmungsgrenzen bringt. Die Möglichkeit, sich anhand eines Gegenstands oder räumlicher Grenzen visuell zu verorten, hebelt Turrell aus, was ein Gefühl der Unendlichkeit vermittelt. Zurückgeworfen auf das Wahrnehmen selbst, wendet sich der Blick wie selbstverständlich auch nach innen, eröffnet die Möglichkeit zur Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion, zum meditativen Beobachten des eigenen Sehens.
Der Künstler betont stets, dass seine Kunst am besten als «Perceptual Art», also als «Kunst der Wahrnehmung» zu bezeichnen sei. In großformatigen, atmosphärischen Installationen wird Licht scheinbar materialisiert und der Besucher in Grenzbereiche der Wahrnehmung geführt.
Die umfangreiche Ausstellung im Museum Frieder Burda vereint bedeutende Schlüsselwerke aus verschiedenen Schaffensphasen von James Turrell.